Am Samstag, den 12.09.2015 von 11:00 - 14:00 Uhr auf dem Münsterplatz in Bonn

Ein breites Bündnis von Initiativen und Vereinen lädt zum öffentlichen Fairen Frühstück in Bonn und zu einer Fairen Modenschau auf dem Münsterplatz ein. Zu den Veranstaltern gehören unter anderem die FairTrade Town Bonn, die Frauenrechtsorganisation FEMNET, das Katholische Stadtdekanat Bonn, der Weltladen Bonn e.V. und die Verbraucherzentrale. Ihnen allen ist wichtig zu zeigen, dass der Faire Handel überzeugt: mit fairen Preisen und Arbeitsbedingungen für die Produzenten, die so ihre Zukunft in die eigenen Hände nehmen können; mit Qualität - denn fairer Kaffee, Tee oder Saft schmecken einfach gut - und mit Stil - denn fair produzierte Kleidung sieht attraktiv und modisch aus. 

Beim Frühstück können viele fair gehandelte Produkte gekostet und auf dem „Catwalk“ faire Shirts, Röcke und Hosen der Bonner Geschäfte und Modelabels Kann-Heyne, Kiss the Inuit, La MafWa und Con Karma begutachtet werden. Dazu gibt es Informationen über den Fairen Handel an Infoständen, Hinweise zu den Problemen der Textilindustrie und den Alternativen sowie eine kleine Ausstellung über den Kaffee der Rheinischen Affaire. Für alle, die sich nach dem Frühstück ein wenig bewegen wollen, bieten die greenwalker einen konsumkritischen Stadtrundgang an.

Zeitlicher Ablauf:

11:00 Uhr Beginn des Frühstücks

11:15 Uhr Grußwort des Oberbürgermeisters

11:35 Uhr Grußwort Stadtdechant Wilfried Schumacher

11:50 Uhr Start des ersten konsumkritischen Stadtrundganges

12:45 Uhr Interview mit Gisela Burckhardt (FEMNET) und Faire Modenschau

13:30 Uhr Start des zweiten konsumkritischen Stadtrundganges

14:00 Uhr offizielles Ende der Veranstaltung

 

Faire Lebensmittel

Die Herstellung konventioneller Lebensmittel orientiert sich meist daran, wo und wie mit minimalen Kosten produziert werden kann. Dabei bleiben vor allem diejenigen, deren Stimme am wenigsten gehört wird, mit ihren Forderungen nach angemessener Bezahlung und guten Arbeitsbedingungen auf der Strecke: die vielen Millionen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die weltweit einen Großteil unserer Nahrungsmittel und Genussmittel anbauen. So kommt es, dass BananenproduzentInnen zu Hungerlöhnen und ohne feste Arbeitsverträge auf Großplantagen arbeiten, dass Kinderarbeit im Kakaoanbau in Westafrika weit verbreitet ist, und dass das hart erarbeitete Einkommen der Bäuerinnen und Bauern oft nicht reicht, die eigene Familie angemessen zu versorgen und die Kinder zur Schule schicken zu können. Und das, damit wir ein paar Cent weniger zahlen? Leider sind dies Fakten, die auf den Etiketten der Produkte im Supermarkt oder Discounter nicht zu finden sind. Eine Alternative dazu bietet der Faire Handel, der nicht vom günstigen Endpreis im Ladenregal her denkt, sondern vom angemessenen Lohn der ProduzentInnen in den Ländern des Globalen Südens. Ein konkretes Beispiel für die Wirkungen des Fairen Handels ist Preda, eine Organisation auf den Philippinen, die wir besonders vorstellen und unterstützen möchten.

Der Faire Handel ist längst über Kaffee, Bananen und Jutetaschen hinausgewachsen und bietet heute unzählige individuelle und kreative Produkte für jeden Geschmack und Geldbeutel. Neben dem Gedanken der Fairness und der Nachhaltigkeit sind heute auch die Qualität und die Sortenvielfalt sehr wichtig. Viele Lebensmittel des Fairen Handels sind aus biologischem Anbau und erfüllen höchste Ansprüche. Alle Lebensmittel sind vegetarisch und sehr viele auch vegan. Die Hersteller achten bei der Produktion von verarbeiteten Lebensmitteln darauf, so wenig Zusatzstoffe wie möglich zu verwenden und die Zutaten möglichst hochwertig auszuwählen. Einen kleinen Ausschnitt aus dieser Vielfalt möchten wir Ihnen bei unserem Fairen Frühstück zeigen. Wir bedanken uns hierfür auch bei zahlreichen Sponsoren, die faire Produkte zum Frühstück beisteuern.

 

Faire Mode

Immer wieder gibt es Katastrophen in den Bekleidungsfabriken Asiens: Brände wie in der Fabrik Tazreen am 24.11.2012 in Bangladesch mit 125 Toten oder der Einsturz des Rana Plaza am 24.4.2013 mit über 1100 Toten. In Pakistan jährt sich zum zweiten Mal am 11. September der schreckliche Brand in der Fabrik Ali Enterprise mit fast 300 Toten. Viele deutsche Marken sind mitverantwortlich, vor allem KiK, aber auch andere und vermutlich wird es zukünftig weitere Schreckensnachrichten geben. Aber es geht auch anders! Auf dem Münsterplatz stellen wir Ihnen während eines fairen Frühstücks zwei Marken und zwei faire Kleiderläden aus Bonn vor, die alle ökologisch-faire Kleidung anbieten. Sie zeigen mit einer Modenschau ihre Kollektionen. Außerdem erhalten sie die Broschüre von FEMNET die Ihnen zeigt, in welchen Bonner Geschäften Sie öko-faire Kleidung kaufen können.

 

Konsumkritischer Stadtrundgang

Woher kommt eigentlich mein Handy? Was steckt hinter der Produktion meiner Schokolade? Die greenwalker gehen bei ihren Stadtspaziergängen diesen und anderen Fragen nach und binden die Teilnehmer durch interaktive Methoden mit ein. Dabei werden Themen des globalen Konsums kritisch beleuchtet und konkrete Bonner Alternativen aufgezeigt. Mehr Infos unter: www.bonnfairtraut.de

 

Faire Woche

Jedes Jahr findet Mitte September deutschlandweit die Faire Woche statt, die mit zahlreichen Veranstaltungen dazu einlädt, den Fairen Handel und die Menschen, die sich dafür engagieren, kennenzulernen, Hintergrundwissen und praktische Tipps zu erhalten. Auch für die diesjährige Faire Woche vom 11.09. bis zum 25.09. haben wieder viele engagierte Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen ein vielfältiges Programm aufgestellt. Auf der Seite www.faire-woche.de finden Sie eine Übersicht über alle eingetragenen Termine für Bonn, wie auch für andere Städte. Vielleicht bietet Ihr Lieblings-Café ja fairen Kaffee und Kuchen an, vielleicht gibt es in Ihrer Kantine ein faires Mittagessen, oder es findet ein spannender Vortrag in Ihrer Nachbarschaft statt? Oder Sie haben Lust, einen der interessanten Filme des Filmfestivals FilmFair zu sehen? Für Bonn sind bereits etwa 100 Veranstaltungen angemeldet - schauen Sie am besten gleich mal nach! Das Bonner Veranstaltungsprogramm finden Sie außerdem in einem von der Stadt publizierten Veranstaltungsheft, das an zahlreichen Stellen in der Stadt ausliegt (u.a. bei den Veranstaltern von Rundum Fair), und das Sie demnächst hier als PDF herunterladen können.

 

Preda: ein Vorzeigeprojekt des Fairen Handels

Preda ist eine Organisation auf den Philippinen, die von Shay Cullen, einem engagierten irischen Pater, gegründet wurde. Sein Anstoß war das Elend der Kinder in philippinischen Gefängnissen: Lange galt auf den Philippinen 9 Jahre als das Alter der Strafmündigkeit, weshalb viele Kinder und Jugendliche, teils wegen kleinster Straftaten wie Taschendiebstahl oder aufgrund von leeren Anschuldigungen, für Jahre in Gefängnissen landeten. Sie wurden dabei nicht von Erwachsenen oder Schwerverbrechern getrennt, was ihre Situation sehr gefährlich machte. Ein weiteres Problem, das Preda von Anfang an anprangerte, ist das der Prostitution von Minderjährigen. Neben der nationalen und internationalen Kampagnenarbeit holt Preda Mädchen und Jungen aus Gefängnissen und Bordellen und ermöglichte ihnen in eigenen Häusern ein sicheres und begleitetes Leben. Traumatherapien, Freizeitbeschäftigungen und Ausbildungsmöglichkeiten sollen ihnen eine gute, selbstbestimmte und sichere Zukunft bieten.

Doch Preda will auch an der Ursache ansetzen: Armut auf dem Land führt dazu, dass viele Familien und auch Kinder ohne Begleitung in die Städte abwandern. Ohne Kontakte und soziale Absicherung sind informelle Beschäftigungen, Kleinkriminalität und Prostitution für viele die einzigen Möglichkeiten, sich über Wasser zu halten. Preda will daher für gute und sichere Einkommen auf dem Land sorgen, in dem die Organisation Mangos unter fairen Bedingungen kauft und in eigenen Produktionsanlagen zu zahlreichen Produkten verarbeitet. Durch Preda haben viele Familien von KleinbäuerInnen ein zusätzliches, sicheres Einkommen aus dem Verkauf kleiner Mangosorten, die zwar sehr lecker, aber für den Export als frische Frucht nicht geeignet sind. In den Verarbeitungsanlagen, in denen Fruchtaufstriche, Sirup, Fruchtgummi, getrocknete Mangos, Püree, Likör und viele weitere Produkte hergestellt werden, sind mittlerweile über 1000 sichere Arbeitsplätze entstanden. Einer der langjährigen und großen Handelspartner von Preda ist die deutsche Fair-Handelsorganisation dwp aus Ravensburg, von der viele Weltläden die Mangoprodukte beziehen. Weitere Informationen zu Preda gibt es auf der deutschsprachigen Seite der Preda-Stifung, bei dwp (u.a. auch eine Broschüre zum download als PDF) und beim Tatort-Verein der Kölner Tatort-Darsteller, der sich zusammen mit Preda für Gefängniskinder engagiert.

 

Die Veranstalter:

Über den Tellerrand hinaus - Initiative für eine Welt e.V. (verantwortlich)

Fair Trade Town Bonn Steuerungsgruppe

FEMNET e.V.

FIAN

Greenwalker - Bonnfairtraut

Katholisches Stadtdekanat Bonn

terre des hommes

Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

Weltladen Bonn e.V.

und zahlreiche engagierte Bonner Bürgerinnen und Bürger

 

Die Modelabel und Modegeschäfte:

Kann-Heyne

Kiss the Inuit

La MafWa

Con Karma

 

Die Sponsoren

Banafair

Bergfeld's

Biohof Bursch

Biohof Palm

Bioladen Momo

Bioladen Endenich

Contigo

DW-Shop

Galeria Kaufhof Bonn

Himmel & Erde

Laib & Seele

Mühlenbäckerei Hennef

Oikocredit

REWE (Friedensplatz)

Weltladen Bonn

 

Mit finanzieller Unterstützung von:

 

Der Flyer zur Veranstaltung kann auch hier als PDF (240 kB) heruntergeladen werden.

Zurück zur Homepage des Weltladen Bonn e.V.